LEVIN GOES LIGHTLY (DE) / PINS (UK) / BEST FRIENDS (UK) / DJ LOBOTOMY (DE) / LISLBAR & WERMUTH | DJ (DE)

Levin goes lightly

Levin goes lightly / 22.00 – 22.40

Jetzt können sie in Stuttgart auch noch Glam! Levin goes lightly ist der neue Glitzerstar am Südhimmel. Seit jeher haben junge Menschen Kunst studiert, um dann Musiker zu werden. Da macht auch Levin keine Ausnahme unter den Pete Townshends, Lady Gagas und Keith Richards dieser Welt. Und wo wir schon mal bei großen Namen sind, sei gesagt, dass seine Musik ein wenig an Bowie zu Beginn seiner Berlin-Phase erinnert. Nur, wo sollen solche Vergleiche eigentlich hinführen? Verweisen wir lieber erstens darauf, dass Levin goes lightly nach seinem hervorragenden »Neo Romantic«-Album neue, noch unveröffentlichte Stücke präsentieren wird, und dass, zweitens, an seinen Seiten live eine echte Stuttgarter Allstarband steht, die sich aus Max Rieger (Die Nerven), Paul Schwarz (Human Abfall) und Thomas Zehnle (Wolf Mountains) zusammensetzt.

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Pins

PINS / 23:00 – 23:40

»What will we do, what will we do, when our dreams come true, young girls, young girls?« So eingängig wurde die Frage nach dem Sinn des Lebens lange nicht mehr gestellt. Ob damit nun im Detail »Was kommt nach dem Erwachsenwerden?« oder aber »… nach der feministischen Weltrevolution?« gemeint ist, steht noch zur Debatte. PINS aus Manchester liefern einen Soundtrack für eine Generation, die sich mit alternativlosen Sparmaßnahmen, und einer weiterhin realexistierenden Ungleichbehandlung innerhalb der Gesellschaft nicht mehr abfinden will. Nicht von ungefähr sind Faith Holgate, Lois McDonald, Anna Donigan, Sophie Galpin und Kyoko Swan bereits als Vorband von Sleater Kinney aufgetreten. Ihr zweites Album »Wild Nights« haben sie zuletzt in der Wüste von Joshua Tree aufgenommen. Kurz und knapp: Der Titel hält, was er verspricht.

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Best Friends

Best Friends / 00:00 – 01:00

»If You Think Too Much Your Brain Will Fall Out«; aha, hätten wir das geklärt. Der Mann, der derartige medizinischen Ratschläge, zu Liedtiteln macht, heißt Dr. Lewis Sharman, singt weiterhin leidenschaftlich gerne über Nasenbluten und Orangensaft und steht der englischen Band Best Friends vor. Gut, das mit dem Doktortitel haben wir jetzt hinzugedichtet, aber auch nur, weil sich die Best Friends längst in unsere Herzen geschrammelt haben. Mit Schrammelgaragenpopbands ist das nämlich so: Entweder sie klingen wie eine angestaubte Kopie all der vielen Schrammelgaragenpopbands, die es jemals gegeben hat, oder aber sie docken direkt an das Schrammelgaragenpopzentrum an, dass jeder Mensch etwa neuneinhalb Zentimeter schräg rechts unterhalb der linken Brustwarze besitzt. Weil ihr Sänger wie Sharman so heiser lustvoll singt. Weil er sich um das pure Leben kümmert, statt um Musikhistorie. Und weil Gitarren, Bass und Schlagzeug einfach halsbrecherisch um die Wette brettern. Endlich mal eine Freundschaftsanfrage, die Sie gerne annehmen werden!

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DJ Lobotomy / 01:00 – 05:00

Von den Stones zu Iggy Pop, von Indie zu Techno: DJ Lobotomy nahm sein Handwerk schon im zarten Alter von 15 auf und machte dabei noch in jungen Jahren bereits einige Stilwechsel mit. Mit 18 zog er aus München nach Köln und veranstaltete dort die »Cosmic Orgasm«-Reihe. Seit 1994 in der neuen Hauptstadt, wurde er Ressident im heute legendären Club/Galerie berlintokyo, auf den nicht nur Rafael Horzon bis heute Hymnen singt. Derzeit widmet er sich vor allem mit tätowiertem Herzen dem Rock’n’Roll und veranstaltet im White Trash die Konzertreihe »Lobotomy Ltd.« mit jungen Berliner Punkbands und anderen Berliner DJs unterstützt vom Musicboard Berlin. Der Mann weiß, wie eine Berliner Nacht auszusehen hat.
PS: Seinen ungewöhnlichen Namen verlieh DJ Lobotomy übrigens kein Geringerer als Brezel Göring von Stereo Total.

lislbar & wermuth (DJ-Set) / 01:00 – 05:00

Es ist ein wirklich sehr spezieller Sound, für den das Berliner Label bohemian drips (sic) steht. Kurz gesagt: besondere Liveauftritte werden auf besondere Weise mitgeschnitten. Dafür platziert man Jazz- und Psychedelik Rock-Künstler_innen in sorgfältig ausgesuchten Räumen, um ihre Auftritte mit dem sogenannten »Kunstkopf«-Aufnahmeverfahren in 3-D aufzuzeichnen. Die so auf Vinyl gepressten Interaktionen zwischen Musik, Architektur und Atmosphäre bilden ein derart intensives Hörerlebnis, dass es schwer wird, immersivere Aufnahmen als diese zu finden. Mit Alexander Meurer und Fillipp Vingerhoets finden nun zwei der Labelmitgründer unter ihrem DJ-Alias lislbar & wermuth (sic) aber erstmal zu uns. Erwarten Sie ein Set, wie Sie es so eigentlich nicht erwarten würden: osbkur, psychedelisch, vinyl-only; versteht sich.

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SHOW ME THE BODY (US) / SKINNY GIRL DIET (UK) / KARIES (DE)

Foto: Samuel Eugene

Show Me The Body / 22:00 – 22:40

»New York stirbt. Ich kann nicht wirklich Liebeslieder schreiben, während sich die Stadt dermaßen und auf derart traurigen Wegen verändert.« Sagt Julian Cashwan Pratt, Sänger, Texter und Banjospieler des Trios Show Me The Body. Früher hätten junge Leute wie sie einfach straighten Hardcore gespielt. Heute muss man die Leute schon mit etwas mehr kitzeln. Also bringen Show Me The Body einen wilden Mix aus eben Hardcore mit HipHop und etwas Blues zum allerersten Mal in Deutschland auf eine Bühne. Ihre Songs wirken dabei wie wild zusammengewürfelt: Eben noch schippern sie sachte vor sich hin, plötzlich explodiert alles und die Verstärker haben ihre liebe Mühe, die Wucht und Wut der Band auszuhalten. Show Me The Body scheinen ihr New York wahrhaft zu lieben.

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Skinny Girl Diet

Skinny Girl Diet / 23:00 – 23:40

Viv Albertine und Iggy Pop gehören zu ihren Fans. Für das Magazin »Dazed & Confused« sind sie »London’s most badass girl gang.« Skinny Girl Diet aus dem Norden der britischen Hauptstadt haben eine Energie, eine Haltung (Nein, hinter dem Bandnamen verbergen sich keine ernstgemeinten Beauty-Tipps) und eine Unbekümmertheit, mit der sie seit jeher jeden leichtfertig für sich gewinnen können. Die Schwestern Ursula und Deliah Holliday sowie ihre Cousine Amelia Cutler haben noch im Teenageralter erste EPs veröffentlicht und sind dem ungeschliffenen rotzigen Sound der Anfangstage bis heute treugeblieben. Nun werden sie immer erwähnt, wenn es um die Renaissance einer an Riot Grrrl angelehnten feministischen Rockmusik geht. Oder, wie es Skinny Girl Diet selbst sagen: »Reclaim your life!«. Im Rahmen von Pop-Kultur spielen sie zum ersten Mal in Deutschland.

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Karies

Karies / 00:00 – 01:00

Es hat sich ja längst rumgesprochen, dass die Welt ohne den kulturellen Ballungsraum Stuttgart-Esslingen um einiges ärmer wäre. Also nicht wegen Grün-Schwarz, Daimler oder diesem Fußballclub, sondern wegen der dortigen Musikszene. Karies sind neben Die Nerven und Human Abfall eine der Speerspitzen des schwäbischen Aufwallens. Das Quartett mit dem schmerzinduzierenden Namen lieh sich seinen ersten Albumtitel – »Seid Umschlungen, Millionen« – bei Schiller, und es ist gar nicht so abstrus zu sagen, dass Karies bis heute noch krachigen Räuber-Postpunk machen. Diese vier haben ihre Sturm-und-Drang-Phase längst noch nicht hinter sich gelassen und bringen nun neues Material zum ersten Mal nach Berlin. Zu unser aller Glück.

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NANCY PANTS (CA) / VIRGINIA WING (UK) / FRANKIE COSMOS (US)

Nancy Pants

Nancy Pants / 22.00 – 22.40

Was haben die da eigentlich in Montreal im Wasser? Seit Jahren reißt der Strom an großartigen Bands aus der kanadischen Stadt einfach nicht ab. Neuestes Beispiel: Nancy Pants, die für Pop-Kultur erstmals nach Deutschland kommen. Ohara Hale, Adam Waito, Jeremy MacCuish zeichnen sich dabei durch eine ganz besondere Vorliebe für Delfine aus. Und einen hübsch drauflos bretternden Garagen-Pop mit Texten über die Liebe, Kometen und dem Unterschied zwischen »real life« und eben online. Maximale Reduktion trifft dabei auf maximale Spielfreude. Ein Album gibt es bereits, ein zweites wird dann mit nach Berlin genommen. Der vielversprechende Titel der ersten Single: »I’ve Got a Crush on You and Everybody Knows It.«

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Virginia Wing

Virginia Wing / 23.00 – 23.40

Diese Band macht Mama stolz, zumindest wenn es sich um die Mama der ehemaligen Jefferson Airplane-Sängerin, Grace Slick, handelt. Von der haben Virginia Wing nämlich ihren Namen. Einst ein Quartett, nun ein Duo, verzückt die britische Band mit galant verschrobenen Synth-Pop, dessen bittersüßes Zuckerschmelz-Potenzial nicht zu Unrecht bereits mit Broadcoast verglichen wurde. Da wird geklöppelt und verhallt, gewabert und verknallt. Sehr erfrischend, man kann es nichts anders sagen. Ihrem 2014er Debütalbum »Measures Of Joy« schicken Alice Merida Richards und Samuel Pillay nun einen zweiten Langspieler hinterher, den sie für Pop-Kultur in einer Deutschlandpremiere auf die Bühne zaubern.

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Frankie Cosmos

Frankie Cosmos / 00.00 – 01.00

»And have you heard I am so young/ So young/ I heard about being young/ But I’m not sure how it’s done.« Greta Kline ist in der Tat eine junge Musikerin. Greta Kline hat aber schon weit über 40 Alben in ihrem Leben veröffentlicht. Und Greta Kline ist Frankie Cosmos. Die New Yorkerin nutzt zwei Sachen aus: Erstens, ihre enorme Fähigkeit, sich gefühlvoll kurzzufassen und Dinge eben auch mal direkt in die Tat umzusetzen. Zweitens, die Existenz der Streamingplattform Bandcamp, die eben nicht wie ein Regal in einem Plattenladen irgendwann mal schreit: Hallo, halt stop, ich bin schon voll! Vor zwei Jahren erschien ihr erstes Studioalbum, nun schob sie in diesem Jahr das wunderbare Generationendokument »Next Thing« nach. Zwischen den beiden Platten hat sie noch schnell eine EP geschrieben—mitsamt ihres nunmehr größten Hits, »Young«. Nach drei Jahren Abstinenz geht es damit für Greta Kline und Band erstmals wieder nach Berlin.

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