ALICE COHEN (US) / IMMERSION (UK/IL) / LIARS (US) / HEIMER (DE) / FISHBACH (FR) / FATIMA AL QADIRI | DJ (KW) / TELLAVISION (DE) / SASSYBLACK | DJ (US) / JULIANA HUXTABLE | DJ (US) / ROOSEVELT | DJ (DE)

01.09. / 22.00 - 04.00 / , , /
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Alice Cohen

Alice Cohen / 22:00 – 22:40 / SchwuZ Kathedrale

Alice Cohen hat einen langen Atem bewiesen. Weder ihrer Synth-Pop-Band The Vels (trotz Major-Deal) noch ihrer Grunge-Formation Die Monster Die (trotz Veröffentlichungen auf dem bekannten Roadrunner-Records-Label) gelang Ende der 80er bzw. Mitte der 90er der Durchbruch. Die Musikerin zog sich anschließend nach New York zurück und schrieb weiter an Stücken, deren Bandbreite von Funk und Disco und zu Gothfolk und Rock reicht. Ein ziemliches Spektrum also, das sich in den letzten Jahren in satten fünf Alben manifestierte – teilweise selbst veröffentlicht, teilweise bei Auskenneradressen wie Olde English Spelling Bee. Auf ihrem jüngsten Langspieler, »Into the Grey Salons«, hat sich die nimmermüde Cohen der Aura eines alten Kaufhauses angenommen, in dem sie einst aufwuchs. Ein im wahrsten Sinne des Wortes stimmungsvolles Werk, das Alice Cohen – erstmals in Europa mit ihrer neuen Band – live vorstellen wird.

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Sassy Black

SassyBlack / 22:20 – 01:00 / SchwuZ Bunker

Nachdem uns Catherine »Cat« Harris-White von THEESatisfaction bereits am Vortag einen Liveeindruck ihres Psychdelic-Soul/Hologram-Funk-Soloprojekts SassyBlack verpasst, geht es nun nochmals ans DJ Pult. Das hat bei Pop-Kultur Tradition: Als Festival bitten wir Künstlerinnen darum, sich in den verschiedensten Facetten zu zeigen und auf unterschiedlichste Weise mit Ihnen, verehrtes Publikum, zu interagieren. Für dieses DJ-Set sollten Sie auf jeden Fall Kleidung mit garantierter Bewegungsfreiheit anziehen! Denn: SassyBlack goes deep. Leftfield HipHop, Rap, Funk und elekrifizierter Soul treffen lässigst aufeinander. Hier kommt der aktuelle Sound der Westküste. Prädikat: schwingungsvoll!

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Heimer

Heimer / 22:20 – 23:00 / SchwuZ Salon

Der junge Produzent Heimer ist in Ostberlin heimisch und hat eine Wurst zum Logo. Merken Sie sich also diesen Namen! Falls Ihnen diese ersten zwei Gründe dafür nicht reichen, hier noch ein paar weitere: Heimer führt unter seinen Interessengebieten nicht weniger als die folgenden Genres an: HipHop, Electronica, Pop, Grime, Dubstep, Acid-Jazz und … Soul. Eine ganz schöne Mischung, was? Gut, dass Heimer da immer einen kühlen Kopf bewahrt. Außerdem hat er bereits mit Will Samson (seit einiger Zeit auch bei der Band Fenster) unter dem Namen Animal Hands zusammengearbeitet und spielte bei I Might Be Wrong. Ein Track der beiden hat es sogar auf die »DJ-Kicks« von Will Saul geschafft. Sein Solo-Debütalbum heißt mit 50% Understatement »Teilzeit Swag« und erlebt bei Pop-Kultur seine Livepremiere. Wir sehen eine Vollzeit-Karriere voraus.

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Immersion

Immersion / 23.00 – 23.40 / SchwuZ Kathedrale

Im­mer­si­on bedeutet: eindringen, eintauchen. Für das Musikerpaar Colin Newman und Malka Spigel bezeichnet Immersion das Abdriften in ihr gemeinsames Ambient-Drone-Projekt. Newman (bei Wire Kopf einer der radikalsten Konzeptbands, die Punk zu Postpunk machten) und Spigel (bekannt als grenzauslotende Solomusikerin und Teil der Gruppen Githead und Minimal Compact) hatten bereits in den 90ern eine Reihe von damals eher noch an Minimal-Techno-angelehnten Ambient-Alben herausgebracht. Nach längerer Pause, genau genommen nach neun Jahren,  meldete man sich nun mit der neuen Platte »Analogue Creatures« zurück, ein traumwandlerischer Coup. Bei ihrem allerersten Deutschlandauftritt überhaupt werden Spigel und Newman zudem von Special Guest Ronald Lippok (Ex-To-Rococo-Rot sowie Ornament und Verbrechen) unterstützt.

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Fishbach

Foto: Mélanie Bordas

Fishbach / 23:20 – 00:20 / SchwuZ Salon

»Mortel« (tödlich), »Béton mouillé« (nasser Beton), »Night Bird (Petit monstre)« – die Liedtitel von Flora Fishbach klingen wie Versatzstücke aus einem packenden Krimi. Die halbe Musikpresse ihres Heimatlandes Frankreich hat die Musikerin mit dem außergewöhnlichen Nachnamen auf diese Art auch bereits an sich gefesselt. Und das mit nur einer EP, die nun mitsamt noch unveröffentlichter Stücke ihre Berlin-Livepremiere bekommt. Fishbach macht Gefahren-Pop. Musik, die knistert, die einen lauernd umschleicht. Und hier singt und spielt die Kommissarin noch selbst. Aber Vorsicht, wir haben es mit einer entschlossenen Quereinsteigerin zu tun, die als Jugendliche die Schule abbrach, um ihre Träume zu verwirklichen. Was Fishbach nur mit den Produktionskosten für einen durchschnittlichen Schweiger-»Tatort« anzufangen wüsste?

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Liars

Liars / 00:00 – 01:00 / SchwuZ Kathedrale

Sieben Alben hat die Schüttel’n’Rüttel-Band Liars bereits veröffentlicht. Wie sie auf ihrem jeweils nächsten Album klingen werden, konnte aber niemand vorhersehen, denn das Trio hat sich seit jeher jeglicher Konventionen verwehrt. Mal verschroben-explosives Dancepunkmonster, mal introvertierte Electronicaschwelgerei, dann wieder berstender, boshafter Krach. »Wir sind eine schizophrene Band«, gibt Frontmann Angus Andrew freimütig zu. Man fällt immer von einem Extrem ins nächste. Das schließt auch ein, dass es die Gruppe immer wieder um die ganze Welt treibt. Berlin war nur in all den Jahren nur eine von vielen Stationen der Liars. Album Nummer acht markiert jetzt den allerersten Soundtrack, den Liars jemals aufgenommen haben. Ein Novum. Während der Film »1/1« Tags zuvor, am Pop-Kultur-Mittwoch, uraufführt wird, erlebt am Donnerstag die dazugehörige Klangkulisse ihre absolute Livepremiere.

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Fatima Al Qadiri

Fatima Al Qadiri / 00:40 – 01:40 / SchwuZ Salon

Was erlauben wir uns für eine Gesellschaft, in der wir nicht frei auf die Straße gehen können, um unsere Meinung auszudrücken? So lautet die beobachtende Grundfrage hinter Fatima Al Qadiris neuem Album, »Brute«. Die Produzentin und bildende Künstlerin, die seit Kurzem in Berlin lebt, blickt dabei ebenso nach Europa wie in ihre jahrelange Wahlheimat, die USA, und den arabischen Raum, in dem sie aufgewachsen ist. »Brute« ist das scharfkantige, bass-schwere Musikäquivalent zu einer mehr und mehr militarisierten Polizei, zu gewaltsamen Kriminalisierungsversuchen friedlicher Protestierender und zu Demonstrationsverboten und Hologramdemos. Zuvor hatte Al Qadiri u.a. als Teil der Gruppe Future Brown ein weltweit gefeiertes Album aufgenommen. In ihrem DJ-Set wird sie die globale Bassmusik der anbrechenden Zukunft und entschwindenden Gegenwart präsentieren.

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Tellavision

Foto: Jenny Schäfer

Tellavision / 02:00 – 03:00 / SchwuZ Salon

Wichtiger, als alles, was Fremde und Außenstehende über Musik zu sagen haben, ist ja immer, was die Urheberinnen selbst darüber denken. Fee Ronja Kuerten nennt zum Beispiel das, was sie unter dem Namen Tellavision der Welt hinüberreicht, „Hardware Post-Pop”. Ganz schön meta, ganz schön klug und im Ergebnis auch ganz schön toll. Und sie weiß auch: Mit dem Dritten sieht man besser! Zumindest heißt ihr jüngstes Album »The Third Eye«. Darauf beweist Kuerten, dass Pop auch dann toll klingen kann, wenn er sich nicht immer für den einfachsten Weg entscheidet. Eine typische Tellavision-Hook schält sich erst langsam aus einem typischen Tellavision-Lied heraus – und ist dafür ein umso größeres Geschenk. Dass an der Uni Jutta Koether und Felix Kubin ihre Lehrenden waren, hat ihr auf keinen Fall geschadet.

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Juliana Huxtable / 01:00 – 04:00 / SchwuZ Bunker

Wenn wir uns irgendwann fragen werden, wo eigentlich die Pop-Musik gerettet wurde, dann müssen wir in die Geschichtsbücher der queeren Musikszene New Yorks schauen. Denn hier wurde in den letzten Jahren Chart-Pop mit karibischen Rhythmen und dystopischen Beats verbunden, wurden Geschmacksgrenzen pulverisiert und der Kommerz vom Underground angeeignet – nicht andersherum. Und Kunstinstitutionen wie das Guggenheim oder MoMA reißen sich um die neuen Köpfe. Juliana Huxtable ist als Mitgründerin der Reihe »Shock Value« daran nicht ganz unschuldig. Gleichzeitig auch noch Dichterin, Künstlerin, Model und vieles mehr, bringt sie Sie mit einem exklusiven DJ-Set zum Schwitzen.

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Roosevelt (DJ-Set) / 01.00 – 04.00 / SchwuZ Kathedrale

Pop-Kultur feiert mit Marius Lauber und Marius Lauber feiert mit uns. Nachdem das musikalische Megatalent am Vortag sein Debütalbum »Roosevelt« (veröffentlicht von der Berliner Label-Institution City Slang) live vorgestellt hat, legt er nun nach, im wahrsten Sinne der Worte. Lauber, der sich eben auch Roosevelt nennt, bestreitet am Tage seines Geburtstages ein exklusives DJ-Set. In der Roosevelt-Disco riecht es gut und alle Menschen erscheinen so schön, wie sie eben schön sind. Die Beats zerfließen wie zarter Schmelz an ihren Körpern, der Schweiß schmeckt nach Zuckerwatte und Flamingos … Moment, Sie glauben uns das nicht? Ja, dann kommen und erleben Sie es doch selbst! Da führt jetzt kein Weg dran vorbei. Und bringen Sie Kuchen mit! Falls Sie einen entbehren können.

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